Ablegen gegen den Wind

Anlegen, Ablegen und anderes, was mit 4 bis 6 Händen einfacher aber nicht unbedingt besser geht...
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Die Red.
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Ablegen gegen den Wind

Beitrag von Die Red. »

von Hannes: von der Red. übertragen

Problem: Langkieler längsseits an der Hafenmole und 6Bft stehen genau von der anderen Seite. Eindampfen in die Vorspring is nich, da natürlich keine(r) da ist, um dann vorne los zu werfen. Wie macht ihr das?

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Beitrag von Die Red. »

von Horst: von der Red. übertragen

Ich denke auch schon mal über solche Situationen nach. Das einzige, was mir dazu enfällt wäre, eine extralange Leine zu benutzen, die auf slip über die Bugklampe geführt nach achtern umgelenkt und auf der Heckklampe belegt wird. Kannst Du dann von achtern loswerfen.

Eine andere Möglichkeit sehe ich in der Benutzung eines fernbedienbaren "Patenthakens", der ein Ende der auf slip belegten Vorleine hält. Durch eine Bedienleine wird der Haken von achtern geöffnet, sobald das Heck frei ist.

Am Besten: Besorg Dir einen Helfer an Land. Da stehen doch immer reichlich Leute, die anstatt abzulästern auch gern mal mit anpacken.

Allzeit gute Fahrt!
Horst

Harry
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Beitrag von Harry »

Mal die graue Theorie, probiert habe ich es auch noch nicht, aber Versuch macht kluch. :wink:
So, wie Horst beschrieben hat und zusätzlich in Nähe des Buges einen dicken Kugelfender. Eindampfen und Steuer Richtung Mole. Das Boot dürfte sich dann um den Kugelfender herum mit dem Heck freischwimmen.

Wie gesagt, nur Theorie......was haltet ihr davon?

Harry

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johannes
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Re: Ablegen gegen den Wind

Beitrag von johannes »

Die Red. hat geschrieben:von Hannes: Problem: Langkieler längsseits an der Hafenmole und 6Bft stehen genau von der anderen Seite. Eindampfen in die Vorspring is nich, da natürlich keine(r) da ist, um dann vorne los zu werfen. Wie macht ihr das?

so ne situation hatte ich mal mit genügend crew. wir haben das mit einampfen in die spring erst nach dem 3. oder 4. versuch geschafft. vorher haben uns böen immer wieder zurückgedrückt.
in dieser situation würde ich mich als einhänder noch mal hinlegen und auf bessere bedingungen warten.
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Volker
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Beitrag von Volker »

Ich hatte auch mal so ne ähnliche Situation, wo ich aber weg MUSSTE - weil sonst der Schwell und die aufkommenden Wellen mein Boot an der Kaimauer aufgerieben hätten.
Damals ging es noch durch Verholen meines Bootes an ne Kante, um die ich letztendlich das Boot gedreht habe, so dass ich dann vorwärts freikam (ging auch nur mit hilfe von Dritten).
Meine Gedanken, was tun wenn alleine gingen dann aber dahin, dass ich den oder die Anker seitlich ausbringe, um mich auf jeden fall von der Kaimauer frei zu halten. Ob ich das Ding dann alleine auch rauskriege bei den auflandigen Windverhältnissen sei dahingestellt, aber meine Angst war wirklich damals, dass ich das Boot von der Mauer wegbekommen musste.
Die wirkliche Lehre, die ich da aber wiederum zog ist: segelst Du alleine, lasse diese Situation nicht aufkommen. Ich ankere eben bei unklaren Verhältnissen und Entwicklungen und gehe nicht längsseits.

Gruß

Volker
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johannes
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Beitrag von johannes »

Volker hat geschrieben: .....Die wirkliche Lehre, die ich da aber wiederum zog ist: segelst Du alleine, lasse diese Situation nicht aufkommen. Ich ankere eben bei unklaren Verhältnissen und Entwicklungen und gehe nicht längsseits....
hallo volker,

wobei zu überlegen wäre, ob ankern in dieser situationen (einhand) wirklich die bessere alternative ist.
aus dem hohlen bauch heraus könnte ich mir eher vorstellen, mein stabiles fenderbrett einzusetzen. es ist 2m lang, 40cm breit und 4cm dick. mit den beiden spring's würde ich es gegen das aufwärts rutschen sichern.
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Jan_Matthaei
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Beitrag von Jan_Matthaei »

der Thread it zwar schon älter aber trotzdem interessant.
Mit einem Langkieler bei auflandigem Wind von der Pier wegzukommen ist nicht einfach. Ist der Wind sehr stark wird ein eindampfen in die Vorspring zwar gehen, aber es wird schwierig das Boot schnell genug rückwärts von der Pier wegzubekommen.
Ich benutze dafür eine lange Achterleine die von der Luvseite des Bootes an Land geht. dann wird die Maschine eingekuppelt auf voraus, jetzt kann man alle Landleinen (außer der langen achterleine) loswerfen.
Jetzt langsam Gasgeben und Pinne richtung Pier, Das Heck drückt sich langsam von der Pier weg und das Boot dreht an der langen Achterleine nach Luv. dann die Leine loswerfen, das war's schon.
Diese Methode ist natürlich optimal auch für Boote mit Bugspriet geeignet da diese ja sowieso ein Problem beim eindampfen in die Vorspring haben.

Grüße Jan

neuehorizonte
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Beitrag von neuehorizonte »

Ich hab' einen Langkieler, Tayana 37, mit dem das Ablegen problemlos auch bei starkem Wind funktioniert. Ich lege einfach eine Spring vom Heck nach vorn auf Slip, wobei die Leine gar nicht lang sein muß, fahre rückwärts in die Spring und ziehe den Bug somit von der Kaimauer weg. Das Ruder steht dabei mittschiffs. Gas voraus, Leine einholen und fertig. Klappt immer, auch immer alleine. Das Heck natürlich gut abfendern.
Von der Küste

Dirk

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