Anker vs. Schiff

All die kleinen (oder großen) elektrischen, elektronischen oder auch mechanischen Helferlein, die die Crew (fast) ersetzen können
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Markus
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Anker vs. Schiff

Beitrag von Markus »

Durch die Diskussion über Anker-Techniken und -Fabrikate ging mir heute folgende Frage durch den Kopf:

Mal abgesehen von der Maxime "Viel hilft viel" würde mich interessieren, was der bestimmende Faktor bei der Ankerdimensionierung sein sollte...

Schiffsmasse oder Schiffsmasze?
Also Gewicht oder Dimension? Sehr oft finde ich Angaben für die Auswahl nach Schiffslänge, eher selten nach Bootsgewicht.

Ich stelle mir mal eine Ankersituation vor... das Schiff wird von sich aus keinerlei Anstalten machen, den Liegeplatz zu verlassen. Aber da sind äußere Faktoren wie Wind, Wellen und Strom, die dies bewirken, und da ist der Anker, der dem entgegenwirken soll.
Wind, Wellen und Strom wirken auf das Volumen ein (Projektion der Angriffsfläche), müssen aber die Trägheit der Masse überwinden, um das Boot in Fahrt zu versetzen. Und genau diese Masse muß der Anker wieder in Ruhe bringen und den Impuls, der über Kette und Trosse übertragen wird, "vernichten" (durch Gewichtskraft der Kette sowie Haltekraft der Flunken).

Nun sind ja beide physikalischen Größen dran beteiligt, aber nicht jedes Schiff hat das gleiche Verhältnis zwischen Gewicht und Volumen. Meines hat bei ca. 8m Wasserlinie (10m Rumpflänge) eine Verdrängung von 4,5 Tonnen... das wir bei manchem GFK-Boot ganz anders aussehen.
Ist nun die Angabe nur der Schiffsgröße in Auswahltabellen sinnvoll??? Würde beides drin stehen, könnte man ja nach Murphy's Law den ungünstigeren Fall wählen...(Bei Windsteueranlagen wird meist beides angegeben)

Mir geht es um die physikalische Vorstellung, die in euren Köpfen steckt, nicht um noch ein paar Links zu ankerverkaufenden Händlern, die auch nur diese Tabellen zeigen... :wink:
( ...ich brauche keinen neuen Anker... habe schon 4 Stück an Bord :mrgreen:)
Euer Einhand-Forum Admin aus 50°N

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Erhard
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Beitrag von Erhard »

Hallo Markus

Ich weiss nicht welche Tabellen du benutzt, aber ich weiss, und ich habe sie auch irgendwo, eine Tabelle vom Germanischen Lloyd die auch nach Verdrängung zeigt.
Allerdings sind die Werte aus meiner Sicht so überdimensioniert, das sich niemand daran hält, oder das du alle deine 4 Anker zusammenen werfen musst um deren Vorstellungen zu erfüllen. :mrgreen:
Das soll aber nicht heißen das ich die Berechnungen des GL in Frage stellen möchte, aber sie weichen doch sehr stark von den allgemeinen Händlertabellen ab.

Gruß Erhard

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Markus
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Beitrag von Markus »

Hallo Erhard :thumbs:

ich gehe zuerst mal von den Händlertabellen aus... die ja vom Fach sein sollten.
Wenn Du die GL-Tabellen hast, würden sie mich doch mal interessieren, um einen Vergleich zu den Händlertabellen zu haben.

Heißt "auch nach Verdrängung", daß dort ebenfalls eine direkte Beziehung zwischen Schiffsgröße und Verdrängung gesehen wird, oder geht es dort "nur" nach Verdrängung?

Genau diese fachliche Vereinfachung oder Differenzierung geht mir gerade durch den Kopf.
Euer Einhand-Forum Admin aus 50°N

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Erhard
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Beitrag von Erhard »

Hallo Markus

Ich habe ein paar Seiten mit Anker und Trossen bzw. Leinentabellen für dich gescannt, und wollte sie dir per E-Mail schicken und hab mich dann erschrocken als ich sah das sie 16MB gross ist, wenn ich das deinem pop server und dir zumuten kann dann gib eine kurze Nachricht. :bad-words:


Gruß Erhard

Impala
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Beitrag von Impala »

Markus
Das Thema Anker ist bei mir auch gerade angesagt. Mein jetziger Anker ist ein 30 Kg Draken für ein 7 to Schiff von 11 Metern. Der Anker ist so groß das er erst zusammengebaut werden muß, was macht man also, man vermeidet Ankern.
In den Hersteller Listen kann man erkennen das bei gleicher Schiffsgröße und Gewicht der Bruce Anker leichter sein kann. Kann man daraus ableiten das ein Bruce Anker besser hält ????
Nach der Herstellerliste müsste ich mit 10 kg auskommen, daß scheint mir etwas zu wenig zu sein, der 15 Kg passt aber nicht in mein Ankerkasten, 13 Kg stellt nur die Fa Allpa in Holland her.
Du siehst so hat jeder seine Probleme und wenn man keine hat so macht man sich welche.
MfG Wolfgang

finnnix
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Beitrag von finnnix »

ich weiß nicht ob das funzt. Das ist eine Tabelle von Simpson&Lawrence CQR vs Deltanker, der teilweise gut mit dem Bügelanker verglichen werden kann. hier


Bitte Brille aufsetzen beim lesen :oops:
Tipp-fehler sind dazu da, gemacht zu werden

Chris
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Beitrag von Chris »

Wenn's nicht anders geht würde ich den 13 Kilo Anker und ein zusätzliches Reitgewicht nehmen.
Mein konservendosengroßes Reitgewicht wiegt zB über 10 Kilo.

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