Landstrom- dauernd dran, oder eher nicht?

All die kleinen (oder großen) elektrischen, elektronischen oder auch mechanischen Helferlein, die die Crew (fast) ersetzen können
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johannes
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Landstrom- dauernd dran, oder eher nicht?

Beitrag von johannes »

mein boot liegt in einer attraktiven marina mit allen nur denklichen serviceangeboten. natürlich auch mit landstrom-anschluss. anfänglich hatte ich den dauernd eingesteckt, damit das moderne iu uo ladegerät seinen preis rechtfertigen konnte. als ich mal nach drei wochen abwesenheit aufs boot kam, stellte ich fest, dass der ladezustand meiner 540ah verbraucherbatterie nicht optimal war. nach 5 minutigem abschalten des ladegrätes begann ein neuer ladezyklus mit sehr hohem anfangsladestrom. die batteriebank war erst nach ca 20 stündigem ladezyklus voll geladen. seit damals stecke ich als vermutlich einziger dort, mein ladekabel bei abwesenheit nicht mehr ein. ob ich nun nach einer, zwei oder auch drei wochen zurückkomme, stelle ich immer das genau gleiche ladeverhalten fest, wie bei dauernd eingestecktem kabel.
wie haltet ihr das bei euerem boot?
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Tamino
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Beitrag von Tamino »

Hallo Johannes,
ich lade meine Batterien gezielt, im Wesentlichen wenn ich anwesend bin.
Die Tatsache, daß meine gesamten Zinkanoden letztes Jahr bei hohem Landstrom(zeit)anteil aufgelöst waren, gibt mir zu denken. Abgesehen davon habe ich auch etwas Bedenken wegen Blitzschlag-Überspannung. Daß es irgendwo in ein Kabel einschlägt ist ja erheblich wahrscheinlicher, als der Blitzschlag direkt in die Yacht.
Grüße von der Nordsee
Jens

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Erhard
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Beitrag von Erhard »

Hallo Johannes

Kann es vielleicht sein das du in deiner Batteriebank eine defekte oder schlechte Batterie hast, denn das wäre eine Erklärung für diesen Effekt. Denn nach dem Abschlalten fließen dann sehr hohe Ausgleichsströme, und die restlichen Batterien möchten neu geladen werden.

Gruß Erhard

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Beitrag von Erhard »

Hallo Jens

Wenn du nicht gerade Freileitungen im Hafen hast ist die Wahrscheinlichkeit das der Blitz deine UKW Antennen trifft weit aus größer. Denn die Anzahl der von mir ausgewechselten Sendeendstufen steht in keinem Verhältnis zu den mir bekannten zerstörten Elektrogeräten durch Blitzschlag an Bord.


Gruß Erhard

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Tamino
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Beitrag von Tamino »

Danke,Erhard, Freileitungen gibts bei uns nicht. Also könnte ich das Kabel liegen lassen. Im Booteforum wurde wiederholt über defekte Ladegeräte berichtet, die in Abwesenheit des Eigners zu verschiedenartigen Problemen führten. Kannst Du das bestätigen ?
Grüße von der Nordsee
Jens

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Erhard
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Beitrag von Erhard »

Hallo Jens

Nein eigentlich kann ich das generell nicht bestätigen. Aber schau mal auf den Markt. Wenn ich mir von einigen Kunden sagen lassen muss das es die Geräte von ALDI doch auch super sind und sie überhaupt keine Probleme damit haben. :mrgreen: Dann erübrigt sich mein Kommentar.
Denn automatische Ladegeräte und Spannungswandler sind Präzisionelektronikgeräte und da muss man auch eine gewisse Qualität bei den Bauteilen und bei der Herstellung sein.
Und wenn man das beim Kauf berücksichtigt und sich von einem seriösen Händler beraten lässt, dann hast auch keine Probleme mit einem Ladegerät das permanent eingeschaltet ist. Allerdings auch ein noch so tolles Ladegerät nützt nichts wenn die Batterien Schrott sind. :thumbs:

Gruß Erhard

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Tamino
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Beitrag von Tamino »

ja, Erhard, so ist das. Wenn ich erfolgreich eine Lungenentzündung kuriert habe, dann war es auch immer der selbstgekaufte Spezial- Tee, der die Heilung brachte... :mrgreen:
Grüße von der Nordsee
Jens

Impala
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Beitrag von Impala »

Hallo Johannes
Es fällt auf das die meisten Probleme Elektrischer Art mit dem Laden und den Batterien auftreten. Bei der Batteriebank die du angibst sind die Batterien parallel geschaltet.
Batterien gleicher Größe haben alle einen unterschiedlichen inneren Wiederstand und der ist die Ursache dafür das die Batterien sich selbst entladen wenn kein Ladegerät eingeschaltet ist.
Je nach Kennlinie des Ladegerätes wird der Ladecyklus bei etwa 12,4 eingeschaltet und bei 14,4 Volt wieder ausgeschaltet dazwischen wird vom Ladegerät nur eine Erhaltungsladung abgegeben, etwa 2 Ah. Wenn jetzt Verbraucher eingeschaltet sind die zusammen etwa 5 bis 6 Ah verbrauchen so entladen sich die Batterien obwohl das Ladegerät eingeschaltet ist.
Ich schalte das Ladegerät erst zum Sonntag morgen an über eine Zeitschaltuhr. dann sind die Batterien voll wenn ich nachmittags nach Hause fahre.
MfG Wolfgang

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johannes
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Beitrag von johannes »

hallo sportsfreunde,

vielen dank für euere beiträge. mittlerweile hat sich das oben geschilderte verfahren bewährt. ich stecke meinen landanschluss ein, wenn ich aufs boot komme und ziehe ihn vor der abreise wieder ab. auf törn benötigt mein high tech kahn eh morgens und abends eine stunde generatorlauf, damit all die aggregate genügend saft bekommen. die nutzbare kapazität der bordakkus ist nach dem einbau von megapulsern an jeder batterie wieder merklich gestiegen, was durch ein energiemanagement-gerät nachweisbar ist.
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Harry
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Beitrag von Harry »

...wenn es nicht intern an der Batterie liegt, dann sollte man einen Entladestrom messen können.

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johannes
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Beitrag von johannes »

kann ich harry,

eben mit dem erwähnten energie-management-gerät. wenn anscheinend alles aus ist, fliesst trotzdem ein entladestrom von 100 bis 200 ma. weiss der teufel wohin, aber sie fliessen. vielleicht auch in das messgerät.
als gelernter elektroingenieur habe ich ja auch ne kleine ahnung von der sache. aber ganz klar sehe ich da (noch) nicht. ich werde weiter beobachten. gute ideen zum thema sind nach wie vor willkommen.
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Harry
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Beitrag von Harry »

Mal eine Frage, Johannes.
Hast du einen Megapulser angeschlossen? Laut Tests der Uni Wien braucht der bei 12,8V ca. 80mA.

gruß
Harry

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johannes
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Beitrag von johannes »

Harry hat geschrieben:Hast du einen Megapulser angeschlossen? Laut Tests der Uni Wien braucht der bei 12,8V ca. 80mA.
hallo harry,
ja natürlich. meine batteriebank besteht aus vier paralellgeschalteten traktionsbatterien a je 140ah. sie sind mit daumendicken, ziemlich langen kabeln verbunden. drum habe ich an jeder einen megapulser dran, weil ein einzelner da nichts ausrichten könnte. das mit dem strom von 80ma kann in etwa schon stimmen. aber unterhalb 12.8v schalten die megapulser ab. und diese schwelle ist bei mir jeweils recht schnell erreicht. in der praxis könnte man fast sagen, dass die megapulser nur bei ladebetrieb arbeiten.
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Volker
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Beitrag von Volker »

John - ich habe die gleichen Beobachtungen wie Du, allerdings bin ich zu wenig Techniker, um das zu verstehen. Ich lasse mein Landkabel während meiner Abwesenheit auch nicht mehr drin. Erstens habe ich auch festgestellt, dass nach Rausziehen des Steckers und anschließendem Wieder-Einstecken der Ladevorgang neu beginnt, zum anderen passierte aber folgendes:
Die Batterien wurden gar nichtr mehr durch Landstrom geladen (wohl aber durch LiMa). GüntherB stellte fest, dass es irgendeine Diode drin regelrecht zerrissen hat, was nicht durch einen Kurzschluss o.ä. in meinem System gekommen sein kann. Wir recherchierten, dass in Krk relativ häufig folgendes passiert:
Bei Blitzschlag oder Gewitter fällt der Strom aus. Wenn er wieder eingeschaltet wird, gibt es sehr hohe Anlaufströme (oder waren es Spannungen?). Auf jeden Fall hat es schon bei einigen meiner dortigen Bekannten deswegen Computer demoliert, die noch am Netz waren. So eine Spitze muß auch mein Netzgerät demoliert haben. Seitdem habe ich einen Geräte-Blitzschutz-Stecker dazwischen gebaut. Mal sehen, ob's was bringt.

Gruß

Volker

Harry
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Beitrag von Harry »

Hallo Johannes,
da du ja Ideen suchst, um dem Fehlerteufelchen auf die Schliche zu kommen....
Schalter (Sicherung).......können verschmutzen. (Abreißfunken)
Anzeige des Betriebszustandes der Schalter....Led´s? evtl. auch defekt, das müßtest du dann aber sehen können.
Denkbare Abhilfe: Hälfte der Sicherungstafel sichtbar trennen.....Messen.....wenn sich was ändert, dann weiter eingrenzen.

Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Harry

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