Autopiloten

All die kleinen (oder großen) elektrischen, elektronischen oder auch mechanischen Helferlein, die die Crew (fast) ersetzen können
Benutzeravatar
Markus
Administrator
Administrator
Beiträge: 218
Registriert: 13. Dez 2002, 21:27
Wohnort: 50° Nord

Autopiloten

Beitrag von Markus »

Liebe Einhänder! :wave:

Autopiloten (elektrisch) gibt es ja nicht sooo viele auf dem Markt und jeder Allein-Segler ist auf einen "Eisernen Gustav" angewiesen. Deshalb würd mich interessieren, welche Erfahrungen ihr mit solchen Teilen gemacht habt. Dabei wären natürlich Funktionsprinzip und Schiffstyp interessant sowie Erfahrungen mit Steuereigenschaften sowie Ersatzteilbeschaffung.

Es geht wie gesagt nicht um das "nice to have" für Charterschiffe, sondern um das "must have" für Einhand-Fahrtensegler.

Wer hat da Erfahrung, die anderen mitteilen kann oder möchte? :?:
Euer Einhand-Forum Admin aus 50°N

Benutzeravatar
Tobias
Stegsegler
Stegsegler
Beiträge: 10
Registriert: 5. Jan 2003, 14:17
Wohnort: Kiel
Kontaktdaten:

Navico

Beitrag von Tobias »

Tagchen,
ich hab vor zwei Jahren meine Autohelm 1000 gegen einen Navico TP10 getauscht.
Die Autohelm-Anlage hat fast 10 Jahre klaglos gedient, bis der Kompass nicht mehr wollt.
Ansonsten keine Probleme.
Erstz hab ich die Anlage durch einen Navico TillerPilot TP 10, der (weil neuer) sehr viel komfortabler zu bedienen ist.
Geht seit zwai Jahren problemlos.
Ich hab den mal aufgemacht und reingeguckt -- da kann nichts kaputtgehen.
Ausschlaggebend war übrigens der Preis: damals unter 700,- DM.

In diesem Jahr ist dann die Aries dazugekommen.
Zum einen, weil die Dinger doch ne ganze Menge Strom brauchen, und zum anderen, weil das Geräusch des Motors TIERISCH nervt!
Knäää-Gnäääääck-Gnääääääää-Knääck...usw.

Andererseits ist bei Flaute die Elektroanlage unverzichtbar - aber da hat man wegen des Diesels ja weder mit dem Strom noch mit Geräuschen ein Problem.

Ahoi!
Tobias

Benutzeravatar
Tamino
Vorschoter
Vorschoter
Beiträge: 99
Registriert: 14. Mär 2003, 20:58

Beitrag von Tamino »

Ich habe vor wenigen Jahren eine Raymarine ST 6000 Steuerung mit einem Robertson HLV 350 hydraulischem Antrieb kombiniert. Der Antrieb hat eine abgesetzte Hydraulikpumpe, die den Hydraulikzylinder über Schläuche versorgt. Bei Betätigen des Standby-Buttons wird ein Bypass-Ventil freigegeben, sodaß die Radsteuerung (über Schubstange) leicht läuft. Mit dieser Kombination bin ich sehr zufrieden, zumal bei Ausfall der Radsteuerung ein weiteres Steuern über den Autopiloten via Joystick (am Niedergang) möglich ist.
Grüße von der Nordsee
Jens

Benutzeravatar
johannes
Wachführer
Wachführer
Beiträge: 249
Registriert: 2. Mär 2003, 14:40
Wohnort: 47°28N 08°47E + SY JOHN'S LAST

Beitrag von johannes »

das war eine gute wahl, jens.

hört man ganz allgemein. auch die geräuschentwicklung scheint sich bei so einer kombination in grenzen zu halten.
bei mir ist leider ein elektrischer servoantrieb von raymarine montiert. der nervt auch ziemlich, umsomehr weil die anlage schwingt. da hat allerdings raymarine abhilfe versprochen. bevor die nicht nachgebessert haben, will ich also nicht zu sehr schimpfen.
johannes, sy john's last
mmsi: 269 362 000
call sign: hby 3860 / hb9 rpq

Benutzeravatar
Tamino
Vorschoter
Vorschoter
Beiträge: 99
Registriert: 14. Mär 2003, 20:58

Beitrag von Tamino »

Die Lärmentwicklung meiner Kombination ist völlig zu vernachlässigen.
Mein Schiffselektroniker berichtete mir seinerzeit von Fällen, wo die kleinen Delrin?-Kugeln gebrochen seien und den Antrieb blockiert hätten.
Daraufhin hatte ich mich für die hydraulische Version entschieden und es nicht bereut.
Grüße von der Nordsee
Jens

Impala
Stegsegler
Stegsegler
Beiträge: 15
Registriert: 17. Mär 2003, 06:47
Wohnort: 21220 Seevetal

Beitrag von Impala »

Segel Kollegen
Ich hab da mal eine Frage. Ich Steuer meine 11m über Pinne und verwende als Autopilot einen alten Autohelm 2000. Nun möchte ich mir eine neue Anlage zulegen.
Bei Autohelm oder jetzt Raymarin kommt nur die 4000 GP in Frage doch es gibt wohl mit der Elektronik Probleme, undichte Gehäuse, Feuchtigkeits Probleme.
Kann man an einer Robertson den Arm der 4000 GP anschließen ? Es gibt für die Robertson sonst wohl kein Arm, die kleine Anlage ist leider zu klein.
Mfg Wolfgang

Benutzeravatar
Lothar
Moderator
Moderator
Beiträge: 112
Registriert: 16. Dez 2002, 19:49
Wohnort: Lemmer, Nederland
Kontaktdaten:

Autopilot

Beitrag von Lothar »

Hallo Wolfgang, ich habe mal z.B. einen Wheelantrieb von Autohelm an eine Cetrek Anlage angeschlossen. Keine Probleme. Wenn die Steuerelektronik stark genug ist den Motor zu steuern. Auf jeden Fall würde ich eine Anlage mit Ruderstandsgeber empfehlen.
Gruss
Lothar

finnnix
Freischwimmer
Freischwimmer
Beiträge: 5
Registriert: 5. Mär 2003, 13:14

Beitrag von finnnix »

Seit 1984 fahre ich eine Autohelm 3000st (Radsteuerung) ohne größere Probleme. Sogar der Originalkeilriemen funzt noch, obwohl er inzwischen doch gelegentlich zum durchrutschen neigt. Über die Jahre ist die Anlage nur einmal komplett ausgefallen, weil ein Mitsegler auf das Steuerkabel getreten ist ind dadurch im inneren ein Lastwiderstand aus der Platine gerissen wurde. Zu beachten ist, daß das Steuergerät nur in Längsschiffrichtung eingebaut wird, da ansonsten der eingebaute Fluxgatekompass spinnt. (Kreisverkehr). Mit dem separaten Servomotor gab es nie Probleme. Bis 4 Bft gibt es auch keine Steurprobleme aufgrund zu langsamer Reaktionen auf Welleneinflüsse.
Tipp-fehler sind dazu da, gemacht zu werden

Benutzeravatar
Lothar
Moderator
Moderator
Beiträge: 112
Registriert: 16. Dez 2002, 19:49
Wohnort: Lemmer, Nederland
Kontaktdaten:

Autopilot

Beitrag von Lothar »

Wenn das funktioniert, Bedienteil längs in Schiffsrichtung, währe ja toll. Ich werde es am Wochenende einem Kunden vorschlagen.
Vielen Dank für den Tip. :thumbs:
Gruss
Lothar

Meteor
Stegsegler
Stegsegler
Beiträge: 10
Registriert: 10. Aug 2005, 19:28

Raymarine Smart Pilot für die Pinne?

Beitrag von Meteor »

Raymarine bietet einen Einbauautopilot (Smart Pilot oder so ähnlich) an, der verbunden mit Kompass und Steuercomputer wesentlich besser sein soll als der althergebrachte Autohelm Pinnenpilot. Außerdem wäre der Pinnenpilot nicht immer im Weg. Hat einer von Euch damit Erfahrung? Kann man einen Einbaupiloten direkt an eine Pinnensteuerung anschließen? Ist das zu empfehlen? Ich kann mir allerdings denken, dass eine solche Lösung wesentlich teurer als ein Pinnenpilot ist.
Was haltet ihr davon?
Gruß
Meteor

Benutzeravatar
ugies
Stegsegler
Stegsegler
Beiträge: 12
Registriert: 16. Dez 2002, 18:57
Wohnort: Hamburg

Beitrag von ugies »

Moin Meteor,

natürlich kannst du einen Einbaupiloten auch in ein pinnengesteuertes Boot einbauen. Du benötigst dann einen Quadranten oder Helmstock, den du auf die Ruderwelle unter Deck aufsetzt. Da erhebliche Kräfte auftreten ist es sinnvol, auch eine Passfeder vorzusehen.

Der Preis für einen kompletten Einbaupiloten liegt bei ca 3500,--. Er besteht dann aus
  1. Kursrechner
    Fluxgatekompass
    Ruderlagenrückmelder
    Bediengerät
    Antrieb
    und in deinem Fall Helmstock
Der Smartpilot von Raymarine beinhaltet den Kursrechner, den Kompass und den Ruderlagengeber.

Das Bediengerät muss gesondert erworben werden, da es da wieder verschiedene Optionen gibt. (St 6001, ST 7000 ...)

Der Antrieb ist ebenfalls individuell anzupassen. Ich bevorzuge wo immer möglich elektrische Linearantriebe. Der Kraftschluss im Antrieb wird durch eine elektromagnetische Kupplung gesteuert. Der Kursrechner macht das automatisch, wenn man den Piloten übernehmen lässt. Wenn ausgekuppelt ist bemerkt man im Gegensatz zu den hydraulischen Antrieben, die wie oben beschrieben kurz geschlossen werden, nichts mehr vom Antrieb. Bei der Hyddraulik bewegt man immer noch Öl im Kurzschlusskreislauf hin und her. Jens beklagte das an anderer Stelle.

Gruß
Uwe

Mehr Input auf Anfrage am Liebsten per Tlefon oder E-Mail. Danke!

Meteor
Stegsegler
Stegsegler
Beiträge: 10
Registriert: 10. Aug 2005, 19:28

Beitrag von Meteor »

Danke Uwe,
für die ausführliche und kompetente Antwort. Also wenn ich das richtig sehe, ist das einzige was gegen einen solchen Einbaupiloten spricht, der doch recht hohe Preis im Vergleich zu einem einfachen Pinnenpiloten.
Gruß
Meteor

Benutzeravatar
ugies
Stegsegler
Stegsegler
Beiträge: 12
Registriert: 16. Dez 2002, 18:57
Wohnort: Hamburg

Beitrag von ugies »

... ja, so ist es wohl - eventuell auch noch der höhere Einbauaufwand.

Gruß
Uwe

Meteor
Stegsegler
Stegsegler
Beiträge: 10
Registriert: 10. Aug 2005, 19:28

Beitrag im neuen Palsteek

Beitrag von Meteor »

habe gerade heute im neuen Palsteek einen interessanten Beitrag gelesen. Da hat jemand einen Pinnenpiloten innen in der Backskiste verbaut. Mit einem Hebel zum ein- und auskuppeln. Scheint eine Lösung zu sein, wie man zu vertretbaren Kosten das Problem lösen kann. Schauts euch mal an. Eure Meinung würde dazu mich interessieren.

Gruß Meteor

Benutzeravatar
ugies
Stegsegler
Stegsegler
Beiträge: 12
Registriert: 16. Dez 2002, 18:57
Wohnort: Hamburg

Beitrag von ugies »

... kommt auf das Boot an - ein Kunde hat eine ähnliche Lösung mit einem ST 4000 GP auf einem Minitransat (6,5 m ) verwirklicht. Ein Antrieb hat schon den Geist aufgegeben ...

Für ein schweres Boot würde ich immer von den Bastellösungen absehen. Der Artikel om Palstek bezog sich auf eine Delanta 78, da soll das wohl gut funktionieren. Mir würde wohl die beim Einkuppeln nicht bekannte Lage des Antriebs nicht gefallen. Die zu diesem Problem angebotene Lösung überzeugt mich gar nicht.

Ich sehe den wirklichen Vorteil eines Einbaupiloten darin, dass der mal eben einfach so auf einfachen Knopfdruck übernimmt und genauso leicht mit einem weiteren Tastendruck wieder ausgekuppelt werden kann. Über Stellung eines Antriebes möchte ich mir bei solch einem System keine Gedanken machen müssen.

Es gibt auch an-Deck-Lösungen mit einer Hilfspinne nach achtern, die ist aus dem Weg und man sieht, was man tut.

Gruß
Uwe

Antworten