Bewaffnung an Bord
Bewaffnung an Bord
Das Thema wurde sicher schon oft behandelt, würde mich aber nüchtern und sachlich betrachtet schon interessieren. Ich würde mich mit einer Bewaffnung sicherer fühlen. Zur Zeit habe ich die Seenotmunition als Bewaffnung.
Grüße von der Nordsee
Jens
Jens
- johannes
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hallo jens,
schenk schreibt dazu "über nichts wird in der szene so sehr gelogen, wie über das thema waffen an bord".
nun, ich hab mich dazu unvorsichtigerweise schon geoutet. bei uns ch-bürgern ist das aber etwas einfacher. jeder hat seine dienstwaffe zu hause und viele trainieren damit regelmässig, auch ausserdienstlich und nach entlassung aus der wehrpflicht. die persönliche waffe, bei mir eine 9mm sig-pistole, würde mir erlauben, mich mit einiger aussicht auf erfolg zu verteidigen. das grössere problem ist allerdings, das teil inkl. munition von zu hause aufs boot zu bringen. mit dem flugzeug wirds wohl kaum möglich sein.
schenk schreibt dazu "über nichts wird in der szene so sehr gelogen, wie über das thema waffen an bord".
nun, ich hab mich dazu unvorsichtigerweise schon geoutet. bei uns ch-bürgern ist das aber etwas einfacher. jeder hat seine dienstwaffe zu hause und viele trainieren damit regelmässig, auch ausserdienstlich und nach entlassung aus der wehrpflicht. die persönliche waffe, bei mir eine 9mm sig-pistole, würde mir erlauben, mich mit einiger aussicht auf erfolg zu verteidigen. das grössere problem ist allerdings, das teil inkl. munition von zu hause aufs boot zu bringen. mit dem flugzeug wirds wohl kaum möglich sein.
johannes, sy john's last
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Hallo Jens
Die Sache mit der Seenotmuniton ist relativ, entweder erkennst du schon 30m vorweg das jemand was von dir will oder der betrefende ist schon wieder 30m vor dir weg. Denn bei Einzatz von Seenotmuniton in der Kajüte oder der Plicht dürfte nach Beendigung des Feuerlöscher Einsatzes, ein etwas größeres Aufräumen angesagt sein.
Gruß Erhard
Die Sache mit der Seenotmuniton ist relativ, entweder erkennst du schon 30m vorweg das jemand was von dir will oder der betrefende ist schon wieder 30m vor dir weg. Denn bei Einzatz von Seenotmuniton in der Kajüte oder der Plicht dürfte nach Beendigung des Feuerlöscher Einsatzes, ein etwas größeres Aufräumen angesagt sein.
Gruß Erhard
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- Stegsegler
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Ich glaube so lange man in Europa bleibt braucht man keine Waffen an Bord. Hab noch nie von Piraterie in Europa gehört. Und wenn ich überfallen würde, würde ich einfach alles rausgeben was die wollen. Nicht selber Sherif spielen. Glaube nicht das einem was passiert wenn man sich so verhält. Gerade bei mehreren Personen nutzt einen eine Waffe nicht viel man kann ja nur auf einen gleichzeitig Schießen in der zwischen Zeit kann die andere Person mich schon umgebracht haben. Ich würde alles rausgeben alles ist ersetzbar.
- johannes
- Wachführer
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diese haltung, sailor, ist durchaus vertretbar. setzt aber bei den überfallenden schurken auch ein mitteleuropäisches denkmuster voraus. und gerade das haben offensichtlich nicht alle piraten. oft wollen die nach erfolgreichem "fischzug" einfach noch die tatzeugen ausschalten....(sich an bord befindende frauen werden vorher noch missbraucht)Sailor18 hat geschrieben:.....Und wenn ich überfallen würde, würde ich einfach alles rausgeben was die wollen. Nicht selber Sherif spielen. Glaube nicht das einem was passiert wenn man sich so verhält......
johannes, sy john's last
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- Freischwimmer
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Hallo,
Waffe an Bord ist eine zwiespältige Sache. Gegen ein paar übermütige Rowdys kann es sinnvoll sein, mit einer Waffe zu drohen.
Sollte Dein Gegner aber ebenfalls eine Waffe haben, erhöhst Du automatisch Deine Gefährdung. Denn aus der Perspektive Deines Gegners bist Du mit Waffe nun erheblich gefährlicher als ein erwarteter (?) unbewaffneter Bootsfahrer. Vielleicht schießt der dann noch eher.
Außerdem sehe ich noch ein anderes Problem: es reicht nicht, eine Waffe an Bord zu haben. Um sich damit sinnvoll verteidigen zu können, muss man damit umgehen können.
Eine bewaffnete Gegenüberstellung ist eine hochdramatische Angelegenheit. Aller Wahrscheinlichkeit nach wirst Du eine große innere Hemmung haben, auf einen Menschen zu schießen - somit wird Deine Drohung mit Waffe nicht sehr überzeugend sein.
Eine alte Weisheit: man darf nur Dinge androhen, die man notfalls auch tatsächlich durchziehen würde.
Ich habe da keine eigene Erfahrung. Mache aber ein wenig Jiu-Jitsu, und im Rahmen des Trainings haben wir solche Geschichten ab und an mal durchgesprochen. Dabei kamen die oben angeführten Weisheiten heraus.
Grüße:
Ralf
Waffe an Bord ist eine zwiespältige Sache. Gegen ein paar übermütige Rowdys kann es sinnvoll sein, mit einer Waffe zu drohen.
Sollte Dein Gegner aber ebenfalls eine Waffe haben, erhöhst Du automatisch Deine Gefährdung. Denn aus der Perspektive Deines Gegners bist Du mit Waffe nun erheblich gefährlicher als ein erwarteter (?) unbewaffneter Bootsfahrer. Vielleicht schießt der dann noch eher.
Außerdem sehe ich noch ein anderes Problem: es reicht nicht, eine Waffe an Bord zu haben. Um sich damit sinnvoll verteidigen zu können, muss man damit umgehen können.
Eine bewaffnete Gegenüberstellung ist eine hochdramatische Angelegenheit. Aller Wahrscheinlichkeit nach wirst Du eine große innere Hemmung haben, auf einen Menschen zu schießen - somit wird Deine Drohung mit Waffe nicht sehr überzeugend sein.
Eine alte Weisheit: man darf nur Dinge androhen, die man notfalls auch tatsächlich durchziehen würde.
Ich habe da keine eigene Erfahrung. Mache aber ein wenig Jiu-Jitsu, und im Rahmen des Trainings haben wir solche Geschichten ab und an mal durchgesprochen. Dabei kamen die oben angeführten Weisheiten heraus.
Grüße:
Ralf
Bin Segler, der gerne liest, und der gerne Sport treibt.
Mein Faible: die Natur, mein Segelboot.
Sonstige Neigungen: Menschen mit Herzensbildung, guter Rotwein, gute Gespräche, Leute, die auch mal schweigen können.
Mein Faible: die Natur, mein Segelboot.
Sonstige Neigungen: Menschen mit Herzensbildung, guter Rotwein, gute Gespräche, Leute, die auch mal schweigen können.
Der Einsatz einer Waffe im Notfall wäre für mich im Wesentlichen ein juristisches Problem, da ich das Leben meiner Familie als höchstes Gut ansehe, dem ich alles unterordnen würde. Den Umgang mit Waffen habe ich gelernt, bin aber alles andere als ein Waffennarr. Doch werde ich ja gottseidank in der Nordsee auf längere Sicht wohl keine Piraten antreffen , die sind heute in Deutschland nicht mehr auf dem Meer....
Grüße von der Nordsee
Jens
Jens
- johannes
- Wachführer
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also freunde.
schenk ging im blauwasser seminar ausführlich auf das thema "waffe an bord" ein. auch er ist inzwischen nicht mehr ohne.
nach seinen ausführungen hat jeder deutsche bürger das recht auf eine waffe sofern er zwei bedingungen erfüllt. 1. er muss eine bedrohung glaubhaft machen und 2. er muss persönlich unbescholten sein.
bei punkt 1 soll man den instanzenweg gehen, wenn einem der erste kleine beamte einen abschlägigen bescheid gibt. für blauwasser segler gelte die bedrohung als gegeben. beim punkt zwei muss jeder selber wissen, ob er eine weisse weste hat. bei ihm hats geklappt, er bekam den waffen-erwerbsschein. beim kriminalamt hat er sich schlau gemacht bezüglich art der waffe. die empfehlung lautete auf einen revolver. die seien weniger störanfällig als pistolen. vor allem auch bezüglich lager- und einsatzort auf einer blauwasser-jacht.
dann der transport per flugzeug, bei schenk nach australien. überhaupt kein problem, wurde ihm auf telefonische anfrage bei der fluggesellschaft mitgeteilt. also revolver und munition getrennt ins fluggepäck und beim einchecken der dame mitgeteilt. diese rief dann den grenzschutz an. die beiden beamten legten ihre maschinenpistolen auf den tresen und notierten sorgfältig typenbezeichnung und nummer der waffe und die daten der munition in ein protokoll, das sie an die bestimmungsstation faxten.
munition und waffe wurde wieder im gepäck verstaut und ab aufs laufband. in australien angekommen wussten die beamten bescheid. waffe samt munition wurde gesondert verpackt, versiegelt und eingezogen. bobby konnte sie einige wochen später beim ausklarieren am entfernten hafen anstandslos in empfang nehmen. seither meldet er seine waffe bei jedem einklarieren an und macht dabei die verschiedensten erfahrungen. probleme gab es jedoch nirgends.
er fühlt sich aber seither sicherer auf seinem boot.
schenk ging im blauwasser seminar ausführlich auf das thema "waffe an bord" ein. auch er ist inzwischen nicht mehr ohne.
nach seinen ausführungen hat jeder deutsche bürger das recht auf eine waffe sofern er zwei bedingungen erfüllt. 1. er muss eine bedrohung glaubhaft machen und 2. er muss persönlich unbescholten sein.
bei punkt 1 soll man den instanzenweg gehen, wenn einem der erste kleine beamte einen abschlägigen bescheid gibt. für blauwasser segler gelte die bedrohung als gegeben. beim punkt zwei muss jeder selber wissen, ob er eine weisse weste hat. bei ihm hats geklappt, er bekam den waffen-erwerbsschein. beim kriminalamt hat er sich schlau gemacht bezüglich art der waffe. die empfehlung lautete auf einen revolver. die seien weniger störanfällig als pistolen. vor allem auch bezüglich lager- und einsatzort auf einer blauwasser-jacht.
dann der transport per flugzeug, bei schenk nach australien. überhaupt kein problem, wurde ihm auf telefonische anfrage bei der fluggesellschaft mitgeteilt. also revolver und munition getrennt ins fluggepäck und beim einchecken der dame mitgeteilt. diese rief dann den grenzschutz an. die beiden beamten legten ihre maschinenpistolen auf den tresen und notierten sorgfältig typenbezeichnung und nummer der waffe und die daten der munition in ein protokoll, das sie an die bestimmungsstation faxten.
munition und waffe wurde wieder im gepäck verstaut und ab aufs laufband. in australien angekommen wussten die beamten bescheid. waffe samt munition wurde gesondert verpackt, versiegelt und eingezogen. bobby konnte sie einige wochen später beim ausklarieren am entfernten hafen anstandslos in empfang nehmen. seither meldet er seine waffe bei jedem einklarieren an und macht dabei die verschiedensten erfahrungen. probleme gab es jedoch nirgends.
er fühlt sich aber seither sicherer auf seinem boot.
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