Offenes Heck und kein Brückendeck, Vorsicht Falle?!

Gerade wenn man alleine segelt, ist die Sicherheit ein heikles Thema...
Antworten
Timshal
Stegsegler
Stegsegler
Beiträge: 10
Registriert: 8. Jul 2004, 18:37
Wohnort: Offenburg

Offenes Heck und kein Brückendeck, Vorsicht Falle?!

Beitrag von Timshal »

Hi, Folks,
mit meiner Dehler 25 beharke ich das westliche Mittelmeer, vorzugsweise den Löwengolf mit gelegentlichen Trips nach Korsika/Sardinien.
Für meinen Septembertörn will ich das Heck umbauen: Klappdeckel mit integrierter Badeleiter raus, Badeleiter seitlich versetzt neu ans Heck, Flansch in die Heckmitte für einen Windpiloten.
Bisher blieb das Heck auch bei 3m Welle über die Back immer trocken, aber mit so völlig offenem Heck kommen dann doch die Gedanken.
Gut, den unteren Teil des Kajüt-Steckschotts werde ich geschlossen halten (kein Brückendeck), aber: reicht das? Oder hat mir die geschlossene Heckklappe nur ein Pseudo-Sicherheitsgefühl gegeben? Wer hat Erfahrung mit offenen Hecks und unfreundlicher See?
Freue mich auf Eure Comments.
:confused2:

Benutzeravatar
johannes
Wachführer
Wachführer
Beiträge: 249
Registriert: 2. Mär 2003, 14:40
Wohnort: 47°28N 08°47E + SY JOHN'S LAST

Beitrag von johannes »

hallo timshal,
du hast ein interessantes revier mit teilweise viel wind. meine ersten gehversuche im salzwasser habe ich genau dort gemacht. das hat manch rassigen ritt nach korsika ergeben. du weisst von was ich spreche. und dann sind wir schon beim thema. nur äusserst selten ist eine grössere welle von hinten eingestiegen. mit eingestecktem und gesichertem schott war das nie ein problem. auch ohne brückendeck. ich würde das heck so lassen wie es ist. vergiss nicht, wenn wasser überkommt, ist es beim offenen heck auch schnell wieder draussen. dann die geschichte mit dem windpilot. die würde ich mir eh nochmals überlegen. richtig getrimmte segel und ein autopilot bringen viel mehr komfort und sind auch unter maschine zu nutzen.
zum steckschott ist nachzutragen: bei meinen dehler booten war der untere teil nicht zu verriegeln. das würde ich in deinem fall ändern.
johannes, sy john's last
mmsi: 269 362 000
call sign: hby 3860 / hb9 rpq

Timshal
Stegsegler
Stegsegler
Beiträge: 10
Registriert: 8. Jul 2004, 18:37
Wohnort: Offenburg

Beitrag von Timshal »

Hi Johannes,
good comment, danke! :thumbs: Werde mir mal den unteren Teil vom Steckschott vornehmen. Weiß noch nicht recht, wie. Niroleisten aufnieten sieht bestimmt übel aus. Vielleicht kann ich die Acrylplatte einfach doppeln und dann unten am Deckanschluss einhaken – müsste reichen.
Das mit dem Autopilot haut nicht hin – für leichtes Gekräusel und vor der Hafeneinfahrt unter Maschine ist er top – aber in der Welle geht´s dauern „iiiiih – iiiiih“ und trotzdem kommt er nicht nach (bei Welle über die Back). Außerdem braucht das Ding mächtig viel Strom.
Von dem Windpiloten verspreche ich mir dagegen eine ganze Menge (hoffentlich erfüllt sich´s). Ich werde ihn gleich so einrichten, dass ich meinen Autopiloten an die Windfahne anschließen kann, da profitiert er von den Kräften des Pendelruders und funktioniert auch bei alter See und wenig Wind raumschots. Ich werde nach meinem Septembertörn berichten.
Bess demnächs

Benutzeravatar
johannes
Wachführer
Wachführer
Beiträge: 249
Registriert: 2. Mär 2003, 14:40
Wohnort: 47°28N 08°47E + SY JOHN'S LAST

Beitrag von johannes »

das mit dem verriegeln des unteren steckschotts habe ich seinerzeit mit waagrecht auf der innenseite des schotts links und rechts montierten runden schieberiegel gelöst. in die führungen musste ich dann lediglich je ein entsprechendes loch bohren. zeitaufwand für alles, weniger als eine stunde.
bei meinem neuen böötchen hat freund rassy das genau gleiche system gewählt.

zum autopiloten. ich kenn das dauernde, nerventötende und stromfressende sum links - sum rechts. abhilfe brachte schliesslich sorgfältiges justieren nach handbuch und gefühl. schlussendlich hats aber gefunzt. und zwar bei jedem kurs und wind. etwas zeit investieren hilft da sicher.
johannes, sy john's last
mmsi: 269 362 000
call sign: hby 3860 / hb9 rpq

Timshal
Stegsegler
Stegsegler
Beiträge: 10
Registriert: 8. Jul 2004, 18:37
Wohnort: Offenburg

Beitrag von Timshal »

Hi Johannes,
habe inzwischen Deinen Tip umgesetzt und es genau so gemacht. War ´n gutes Gefühl mit verdoppeltem Schott (2. Acrylplatte aufgeklebt und mit Hülsenmuttern zusätzlich verschraubt, Bolzenriegel). Hab´das Schott auch immer brav eingesteckt. Aber selbst am Cap Corse bei kurzer Welle bis 3m Höhe raumschots kam auch nicht ein Tröpfchen von achtern ins Cockpit. Timshal schwimmt wie ein Korken obendrauf. Selbst dann, wenn die Schaumkronen auf das Schiff zuliefen, verschwanden sie doch immer fein unter dem Heck. Ich fühlte mich stets sicher und gut gewappnet.
Auch der Trimm mit Autopiloten hat was für sich. Tatsächlich lief es bei auch bei Seegang bis 15kn Wind raumschots besser mit dem elektr. Autopiloten, als mit dem Windpiloten. Ich muß nur die Genua so weit auffieren, bis sie im Vorliek killt, dann schafft´s der Simrad. Hole ich dichter und fahre nur die Großschot offen, schießt Timshal irgendwann in den Wind und die Sicherung des Simrad fliegt raus.
Beides (Simrad und Pacific Light) ist ideal. Einer von beiden schafft´s immer.
Tot ziens
Georg von der Timshal

Antworten