Einhand mit Pinne oder Rad?

Was kann man am Boot ändern, wenn man einfach keine Zwei-Meter-Arme hat...

Einhand mit Pinne oder Rad?

Pinne
13
59%
Steuerrad
6
27%
Ist mir egal
3
14%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 22

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Markus
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Einhand mit Pinne oder Rad?

Beitrag von Markus »

Mal abgesehn davon, daß man nicht jedes Schiff beliebig umrüsten kann... was würdet ihr beim Einhandsegeln zum Steuern bevorzugen: Pinne oder Rad?

Das (aus meiner Sicht) bessere Gefühl für's Boot hat man ja bei der Pinne, aber diese Feinfühligkeit kann einen bei Trimmversuchen oder sonstigen Tätigkeiten an Bord, die einem ja keiner abnehmen kann, schon mal zur Patenthalse führen. Es wird ja immer bzgl. Einhandtauglichkeit auf die Erreichbarkeit aller Winschen und Stopper durch den Rudergänger verwiesen.

Aus meiner (sicher subjektiven) Erfahrung war der Hang zum Verziehen des Ruders beim Rad geringer als bei der Pinne. Natürlich kann man beides feststellen, aber dann ist die Einflußmöglichkeit ja noch geringer...

Ich muß dabei immer an meine Ex-Freundin denken, die beim Griff nach dem Zigaretten-Anzünder oder beim Aschen im Auto immer einen verhängnisvollen Drang zur Mittelleitplanke auf der Autobahn hatte...

Wie sehen Eure Erfahrungen aus? Und was habt Ihr an Bord? :confused2:
Euer Einhand-Forum Admin aus 50°N

Jan_Matthaei
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Beitrag von Jan_Matthaei »

ich denke das man das nicht so verallgemeinern kann, hängt von der jeweiligen Vorliebe des Rudergängers ab. Ich fahre lieber mit Pinne, mit Radsteuerung hab ich irgendwie nicht das Gefühl für die Bewegungen des Bootes und dann sieht das Kielwasser immer aus wie Schlangenlinien :cry: Aber auf Einhandtörns spielt das m.M. auch gar keine so große Rolle da zu 80% der el.Autopilot oder die Windfahne das Rudergehen übernimmt und man dann genug Zeit hat für den Segeltrimm oder andere Dinge.

mit einhändigen Grüßen :wave:
Jan

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Beitrag von Die Red. »

von Volker (von der Red. übertragen)

Bei mir ist Rad drauf und ein anderes Schiff kann und will ich mir nicht leisten.

Pinne hat sicherlich noch den Vorteil, übersichtlicher im Aufbau des gesamten Rudersystems zu sein. Wenn ich sehe, was bei mir da so an Ketten, Drähten, Umlenkrollen und so dran ist ....

Gruß

Volker
SY JASNA

Moskito
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Beitrag von Moskito »

Hallo Alle,

das von Volker ist für Einhand sicher ein Topargument, Feinfühligkeit bist Du sowieso nach spätestens acht Std Rudergehen leid.Dann ist der "zweite" mann dran, Mr. Robertson.
Aber die Einfachheit, die ist es.
Habe gerade (5 Monate)einen Steuersystembruch an einer Whitlock hinter mir, gottseidank nur 15 Meilen von der Küste, aber ist ein blödes Gefühl.
Dann ging sowieso nur noch die Notpinne, das war dann eben...PINNE...PANNE...
Gruss
thomas

peterk
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Beitrag von peterk »

hi,

Pinne ist sexy(sagte mal eine Freundin )
- ich steure gern damit solange ich nicht muss.

Auf der Fahrt um den Kuerbis habe ich Schneewittchen
(eigenbau windvane mit eigenem Ruder und Flettner)
99% der Zeit
gerne
steuern lassen
- wenns Wind gab.
Hat sie gut gemacht.

Alter Streit ist um Platz im Cockpit den die Pinne wegnimmt.
Ich hab meine hinters Cockpit verlegt und kann sie
kuerzer machen und hochklappen.

Merry Christmas!
Happy Hanukka!
and a Cool Yule
Ihr Salzwasserheiden!

...peter

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Beitrag von Die Red. »

von ramsey (von der Red. übertragen)

Moin - ich finde, ein weiterer Vorteil der Pinne ist, daß man als Selbststeuerer nicht "um das Rad herum" muß, wenn im Cockpit was zu klarieren ist. Fallen und Schoten sind meist leichter zu erreichen. Unter Selbststeuerung sollte es eh' egal sein, abgesehen von den Defektrisiken, die Ihr schon angesprochen habt.
Gruß
Ramsey

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Beitrag von Die Red. »

von stef0599 (von der Red. übertragen)

es gibt viele pro- und kontra´s - als da wären:

Pinne: einfacher, direkter, freier Bewegungsraum als Vorteil
kann man nicht oder nur schlecht arretieren als Hauptnachteil

und eigentlich nahezu umgekehrt beim Radsystem, das mit Seilzügen arbeitet, wobei hier das Risiko eines Defektes der Züge oder verklemmen in den Rollen dazukommt ( und natürlich immer dann, wenns grad nicht passt ), aber die direkte Rückmeldung leider wegfällt.

Ein Hydrauliksystem jedoch kann man gar nicht feststellen, hat aber den umgemeinen Vorteil, das es eigentlich nicht kaputt gehen kann. Von irgendeiner Rückmeldung ist hier natürlich gar nix mehr zu spüren.

Ich denke aber in Praxis wird sich niemand auf Langfahrt 24 Stunden schichten Steuern antun sondern dem eisernen oder elektronischen Gustav vertrauen und das Schiff so trimmen, das immer das bewusste Quentchen Sicherheit-in-der-Boe vorhanden ist.

und da fällt mir auf, das es doch ein ungemein interessanter Lehrgang wäre, mal eine Jolle ohne Ruderanlage zu segeln......nur, um bewusst zu machen, welchen Einfluss der Segeltrimm auf den Kurs hat....

was ich mir nun aussuchen würde, wenn´s auf Langfahrt geht ? Hm, denke, das ich das nehmen würde, was grade da ist und mit einer zusätzlichen Windfahnensteuerung ganz gut über die Runden kommen würde. ( und evtl. einem elektronischem Gerät als back-up, obwohl die Dinger die Angewohnheit haben, such mal kaputt zu gehen....)
_________________
beste Grüße
Stefan

Harry
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Beitrag von Harry »

Meine 2 cents dazu....
Je nach Bootsgröße sollte man sich vergegenwärtigen, das der Ruderdruck auf größeren und schweren Yachten schon enorm sein kann.
Dann wird der Job an der Pinne zur Schwerstarbeit.
Beim Bootskauf kann deswegen ein Testsegeln mit der Notpinne (bei Radsteuerung natürlich) schon einiges zum Handling aussagen.....und man weiß dann auch, warum Rad statt Pinne an Bord ist. :wink:

gruß
Harry

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Beitrag von Die Red. »

von Jörg (SY VirginWood) (von der Red. übertragen)

Ich habe bei meinem letzten Törn (3 Monate) bestimmt 90% Gustav steuern lassen. Gerade beim Langzeitsegeln lege ich doch mehr Wert auf bequemlichkeit und Platz. Also Pinne mit Autopilot, in den Bugkorb setzen und stundenlang in die Wellen schauen :D
Und beim Ankern Pinne wegklappen und den Platz wie auf einer 40" Yacht haben :mrgreen:
Ist aber auch wirklich eine Sache der Größe des Schiffs. Wie sieht denn wohl ne Ecker ähhhh Bavaria44 mit Pinne aus :crazyeyes:
_________________
Gruß Jörg
SY VirginWood

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Beitrag von Die Red. »

von Volker (SY Jasna) (von der Red. übertragen)

Hallo Jörg,

wie war das dann mit der Stromversorgung? Keine Probleme? Ich hab den AIR Marine-Windgenerator drauf, aber der läd erst ab 5 so richtig für den Autohelm4000.
Allerdings hab ich ja die Hydrovane-Windsteueranlage.
Den elektrischen Windpilot nehme ich eigentlich nur, wenn ich unter Motor fahre

Gruß

Volker
SY JASNA

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Beitrag von Die Red. »

von Jörg (SY VirginWood) (von der Red. übertragen)

War kein Problem Volker, ich hatte 160 A/h mit. Alle paar Tage im Hafen geladen oder die Maschine mal laufen lassen, wenn's knapp wurde.
Nachts als Ankerlicht habe ich immer die weißen Grableuchten genommen, die man in Kroatien in jedem Supermarkt bekommt.
Habe als Autopilot den Navico TP300, braucht 0,5A in Betrieb, im Standby also die meiste Zeit nur 0,06A
_________________
Gruß Jörg
SY VirginWood

Moskito
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Beitrag von Moskito »

Jörg (SY VirginWood) hat geschrieben:War kein Problem Volker, ich hatte 160 A/h mit. Alle paar Tage im Hafen geladen oder die Maschine mal laufen lassen, wenn's knapp wurde.
Nachts als Ankerlicht habe ich immer die weißen Grableuchten genommen, die man in Kroatien in jedem Supermarkt bekommt.
Habe als Autopilot den Navico TP300, braucht 0,5A in Betrieb, im Standby also die meiste Zeit nur 0,06A
da kommst Du aber nicht weit mit den 160Ah. Von denen hast Du nur 80 Ah zur Verfügung, wenn Du nicht zu tief entladen willst und mit 0,5 A mal 12V gleich 6 Watt ist ein (normal grosses Schiff wohl nur unter guten Wetterbedingungen zu fahren.
Ween Du allein bist und dann für mehrere Tage unterwegs, dann kannst Du diese kleinen Autopiloten vergessen. Die Liste der fluchenden,weinenden,schreienden Segler, die sich zu kleine Autopiloten gekauft haben ist verdammt lang und manchmal kann man sie durchs ganze Liegefeld brüllen hören.
Unter einem anständigen Robertson AP..irgendwas..oder --zur Not grossem Autohelm 6000/7000 oder wie sie auch heissen, tut sich da garnichts.
dann besser schon Windfahne, die hat auch genug power.

Thomas

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Beitrag von Die Red. »

von Jörg (SY VirginWood) (von der Red. übertragen)

Das ist wohl richtig, Thomas aber ich habe nur 27" da ist es wirklich ausreichend, habe noch nie geflucht. Es gibt bestimmt was besseres, werde ich auch mal probieren aber im Zusammenhang mit einem größeren Boot. Ein Polo mit Spoiler sieht auch lächerlich aus :mrgreen:
_________________
Gruß Jörg
SY VirginWood

Moskito
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Beitrag von Moskito »

Jörg (SY VirginWood) hat geschrieben:Das ist wohl richtig, Thomas aber ich habe nur 27" da ist es wirklich ausreichend, habe noch nie geflucht. Es gibt bestimmt was besseres, werde ich auch mal probieren aber im Zusammenhang mit einem größeren Boot. Ein Polo mit Spoiler sieht auch lächerlich aus :mrgreen:
ist schon ok..aber gerade bei der Grösse müsste ja Windfahne sehr gut gehen, da brauchst Du ja nicht so Kolosse, die Dir gleich das Heck abreissen.
fröhliche Weihnachten
Thomas

gibsea106
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Beitrag von gibsea106 »

Hi !
Bin neu hier... :roll:

Zum Thema:
Ich hab Rad, wollte aber immer Pinne (hatte früher der Papa auch, war ich gewohnt), ist mir sympatischer.
Jetzt, nach 8 Saisonen und 10000nm Einhand, möcht ich sagen:

Pinne oder Rad ist egal, aber ganz wichtig erscheint mir ein guter (immer funktionierender) Autopilot (für mich elektrisch) mit Kommander AM NIEDERGANG (und nicht so wie meistens in Rudernähe), weil:

- Schiff bekommt somit "Innensteuerstand", nur zum Auskuppeln muß man zum Ruder
- das ganze mit (Kabel-)Fernsteuerung macht Dein Schiff RemoteContolled, wenn Du grade Deine Hände für was anderes brauchst...


Ich fahre, außer An-Ablegemanöver IMMER mit Piloten, selbst Wenden gestalten sich viel einfacher (Einfach 6mal die Taste +/-10 degrees drücken, während man die Schoten wechselt)

Der Autopilot ist für mich mit Sicherheit das wichtigste Extra am Schiff, ihn würde ich im Fall des Falles am allermeisten vermissen.

Übrigens: Ist ein Autohelm, 4000er, immer noch der Erste, ohne Probleme...
Stromversorgung: Eigene Autopilotbatt mit 280 Ah, sowie Solarzellen

Liebe Grüße von Martin, der wahrscheinlich öfters hier im Forum auftauchen möchte. Darf ich ? :mrgreen:

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