Anlegen in Box mit Mooring / Bug oder Heck zur Pier

Anlegen, Ablegen und anderes, was mit 4 bis 6 Händen einfacher aber nicht unbedingt besser geht...
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Sonnensegler
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Anlegen in Box mit Mooring / Bug oder Heck zur Pier

Beitrag von Sonnensegler »

Boxen mit Mooring sind gerade für kleine Crews, insbesondere aber Einhand kein Vergnügen - nichts desto trotz finden sie in Spanien, Frankreich und Italien aufgrund des geringen Platzbedarfes immer weiter Verbreitung.

Stellt sich die Frage, wenn ich mit kleiner Crew oder Einhand in eine solche Box mit Mooring muss, fahre ich dann besser vorwärts oder rückwärts in die Box?

Mit einem Kurzkieler habe ich bisher rückwärts für eine gangbare und im Süden häufig praktizierte Lösung gehalten. Sauber anfahren, Radeffekt beachten, Luvleine fest und mit Vorwärtsfahrt und Luvruder liegt das Boot stabil ... jetzt kann ich mich um den Rest kümmern. Auch Ablegen ist selbst bei ungünstigem Wind so m.M.n. meist möglich.

Allerdings wurde mir gerade erklärt, dass dies laienhaft sei und Profis und Fahrtensegler ausschließlich vorwärts anlegen. Leider kann ich das nicht nachvollziehen und Argumente gab's leider auch nicht :(

- Kann mir jemand erklären, wo die Vorteile liegen ?!
- Wie handle ich Bugleine zum Steg und Aufstoppen, wenn der Wind nicht ideal von vorne kommt (große Strecke für mich, Abdrift für's Boot)?!
- Wie setze ich die Mooring am Heck durch wenn der Wind von achtern kommt und ich die Maschine nicht für Rückwärtsfahrt nutzen kann (Gefahr von Mooring in der Schraube) .

Schon jetzt danke für Eure Tips :)
Jochen

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johannes
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Beitrag von johannes »

entgegen meinem vorsatz will ich trotzdem was dazu sagen:
lies mal nach in "segeln" 9/2003 seite 105 rechts unten, rubrik "tipps & warnungen" :confused2:
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Sonnensegler
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Beitrag von Sonnensegler »

johannes hat geschrieben:entgegen meinem vorsatz will ich trotzdem was dazu sagen:
lies mal nach in "segeln" 9/2003 seite 105 rechts unten, rubrik "tipps & warnungen" :confused2:
Dank Dir ... werd mal schauen, ob ich noch eine finde :) ... bin diesen Monat mit "Segeln" bisher noch nicht versorgt ...

Timshal
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Beitrag von Timshal »

Hi Jochen,
ich habe noch nie gehört, das Heck zur Pier verpönt sein soll. Ich sehe es genauso, wie Du und Schiffe, die mit dem Bug anlegen, habe ich in den letzten 12 Jahren am Mittelmeer eher selten gesehen.
Aber nun zum Manöver: schwierig ist´s eigentlich nur, wenn nebenan keine Schiffe liegen und der Wind frei einfällt. Bis ich ich Muring am Bootshaken bis nach achtern geslippt habe, liegt das Schiff quer.
Ansonsten parke ich einfach rückwärts ein und manövriere mich auf Griffweite/Bootshakenweite an den Pier heran. Dann muß das Schiff stehen.
Ist keine Hilfe an Land, werfe ich eine lange Bucht über den Poller oder steppe kurz auf den Kai und ziehe einen Festmacher durch den Ring. Erst dann kommt die Muring an die Reihe. Allerdings ist die Timshal sehr klein (7,60m) und ich kann sie noch mit dem Fuß abhalten. Weg kann sie ja nicht, weil ich den Festmacher natürlich vorher an einem Ende belegt habe.
Kommt der Wind auflandig (oder sagt man aufpierig?), ist es noch weniger problematisch. Am Pier angekommen schnappe ich die Muringleine mit dem Bootshaken und gebe ein wenig Fahrt voraus, geradesoviel, daß das Heck nicht anschlägt, bis ich vorne bin. Ist die Muring erstmal dicht, kann ich mich um die Festmacher kümmern, der Wind schiebt das Schiff ja landwärts.
Für ein Manöver Bug zum Pier hätte ich überhaupt keinen Plan. Selbst wenn das Schiff sauber aufgestoppt ist, bin ich nicht da, wo ich sein müßte, nämlich am Bug. Nee,nee, ich hab´s lieber unter Kontrolle.
Bess demnächs,
Georg
Timshal

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