Sturmfock. Unnötig, nice to have, muss sein?

Einhand-Segler diskutieren über sinnvolle und überflüssige Ausrüstung und geben Erfahrungen weiter
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johannes
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Beitrag von johannes »

glaub mir, charly,

es ist einfacher und ganz wesentlich preisgünstiger mit dem losen segeltuch und einer handelsüblichen stagreiter-sturmfock. klar ist natürlich, dass alle stagreiter auf der einen seite des tuches bereits eingepiekt sind. das zum anschlagen bereite segel präsentiert sich dann genau so, wie wenn die tasche einseitig angenäht wäre.
in meinem umfeld haben das inzwischen einige leute so realisiert und alle sind damit glücklich und alle haben weniger als die hälfte bezahlt als ich.

irgend in einem forum schreibt jemand "alle menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher" ich gehöre leider zur zweiten kategorie. und klar freue ich mich, wenn du mir das nachmachen willst ;-)
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Charly_I
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Beitrag von Charly_I »

Hallo Johannes!

Jetzt könnte ich mich in den Allerwerstesten beißen. Auf die Idee, dass die eine Seite bereits an den Stagreitern befestigt ist, hätte ich allerdings auch selber kommen können. Aber manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht.

Besten Dank für den Tipp, den ich so ausführen werde.

Gruß
Charly_I

peterk
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Beitrag von peterk »

hi,

Ich schote meine kleinere Sturmfock vor
Anker vom Achterstag steif zentral
nach VORNE, meist ins Cockpit an eine starke Leine fest gespannt zw.
den Winschen

Ich war jetzt lange out of touch in Ostpolynesien. Mangareva etc

Fand dass ich keine Antworten und Updates in mein eigenes
Forum auf www.juprowa.com/kittel reinbringen kann.

Wuerde sich jemand von Euch BITTE mit meinem Webmaster
(auf dem Forum ganz links unten)
in Verbindung setzen und das
melden

DANKE!

peter,tehani,
dzt Moorea
ab Sonntag unterwegs nach Japan

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Markus
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Beitrag von Markus »

Mail ist unterwegs... :wink:
Euer Einhand-Forum Admin aus 50°N

Giovanni
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Beitrag von Giovanni »

Sorry, dass ich erst jetzt schreibe.
Ich kapiere das mit der Tasche nicht. Ich habe es stattdessen mit der , vermutlich, teureren Lösung versucht und neben die Rollfock eine zweite Stag gebaut. Dort schlage ich die Sturmfock(normale Stagreiter) an und ziehe sie schnell hoch, wenn ich sie brauche. Sollte ich sie nicht brauchen, lass ich sie einfach runterfallen.
Das mit dem Ausrauschen der Genua ist mir nämlich so passiert, wie es oben der eine oder andere befürchtet hat: ich konnte zusehen wie mir die Fetzen um die Ohren flogen. Es hat nichts geholfen in den wind zu gehen oder vor den Wind. Leider bin ich nicht so erfahren, wie ihr. Vielleicht könnte sich mal einer erbarmen zu erklären, wie er eine Rollfock unter Last und einhand refft. Natürlcih kann er jetzt argumentieren, dass , wenn es sehr schwer geht, es zu spät ist und man früher hätte reffen sollen. Trotzdem würde ich gerne was dazulernen.

Viele Grüsse

Giovanni

wienke
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Sturmfock immer

Beitrag von wienke »

Ich habe auf meinem 27 Fuß Schiff eine reffbare Arbeitsfock und eineSturmfock. Mit Sturmfock und 2-fach gerefftem Groß bin ich mal bei bft 9, Böen 10 unterwegs gewesen und hab dann hinter Fehmarn Schutz gesucht. Ich mußte dazu aufkreuzen. War eindeutig zuviel Segelfläche, seit dem habe ich ein 3. Reff im Großsegel. Die Windstärken hab ich vom Windmesser aus dem Mast. Das ganze nuß ich nicht wiederhaben. Also: auch bei "kurzen" Fahrten in der Ostsee: Sturmfock: immer.
Volker

Chris
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Beitrag von Chris »

Also ich kenne das nur so, daß gerade die Rollsegel das erste sind, was bei Starkwind Probleme nacht.
Meist durch Bedienungsfehler.

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johannes
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Beitrag von johannes »

hallo chris,

mit der zeit wirst du lernen zu merken wann du bei einem flotten 6er das bereits gereffte vorsegel ganz wegrollen musst. und ab diesem zeitpunkt wird es auch keine probleme mehr geben mit dem mechanismus.
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Basti
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Beitrag von Basti »

Hi zusammen und frohe Weihnachten noch!

Wir fahren auf unserer First eine Schwerwetterfock von Beilken, die ich schon sehr häufig in Benutzung hatte. Da ich recht häufig solo unterwegs bin, wollte ich auf keinen Fall bei Scwerwetter auf eine kleine Fock verzichten. Von Freunden und anderen Regattaseglern immer wieder belächelt, bin ich froh, mit Stagreitersegeln unterwegs zu sein. Der Segelwechsel dauert keine 10 Minuten und gestaltet sich auch bei schwersten Bedingungen als relativ simpel. Eine Rollgenua zu wechseln würde ich mir alleine nicht zutrauen.

Wichtig ist beim Segelwechsel nur die Lifeline, gute Segelkleidung ( ziehe mir bei starkem Seegang immer meinen Trockenanzug über ) und natürlich eine funktionierende Selbststeueranlage.

See ya on the water!

Basti

P.S.: Hier ein Bild mit drittem Reff und der besagten SW-Fock

http://b-lende.de/mediac/400_0/media/40 ... 0Lende.jpg
Wattenwetter...!!!

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johannes
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Beitrag von johannes »

Basti hat geschrieben: (.....) Eine Rollgenua zu wechseln würde ich mir alleine nicht zutrauen.
der vorteil "meiner" sturmfock ist eben, dass die rollgenua nicht gewechselt, sondern einfach ganz eingerollt wird.
Wichtig ist beim Segelwechsel nur die Lifeline, gute Segelkleidung ( ziehe mir bei starkem Seegang immer meinen Trockenanzug über ) und natürlich eine funktionierende Selbststeueranlage.
betrachte ich als "kleines einmaleins" des segelns. aber man kann dies nicht oft genug wiederholen.

um auf das foto zu kommen. erstens: dein böötchen scheint dies wetter zu mögen oder andersrum, scheint ausgewogen besegelt und gut getrimmt zu sein.
und zweitens: für mich eine frechheit um diese jahreszeit. wo ich doch noch an die zwei monate hinter dem ofen hocken muss, bevor es wieder seeluft zu schnuppern gibt ;-)

zu gegebenem anlass: allen ein- und mehrhändern eine gute segelsaison 2008, beruflichen erfolg, denen die's noch brauchen und allen gute gesundheit.
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watt.segler
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Re: Sturmfock. Unnötig, nice to have, muss sein?

Beitrag von watt.segler »

Ganz klar ein Muss für den, der längere Offshore -Strecken segelt.
Wenn man nur maximal 24-Stundentörns plant, kann man möglicherweise darauf verzichten. Die Wettervorhersagen sind für kurze Zeiträume Recht gut, aber alles, was länger als 24 Stunden dauert, stimmen die Vorhersagen nur meistens, nicht immer. Und unsere Boote sind alle zu langsam, um einem großflächigen Wetterphänomen davon zu segeln. Besegelung bis Bft.9 mitzuführen, gehört zur guten Seemannschaft. Ab Bft 10 beginnt der Überlebensmodus. Auch dafür sollte man sich vorbereiten. In Küstennähe sollte man schon im Voraus einen Plan B, also passende Nothäfen sich zurechtlegen. Fern aller Küsten bleibt nur Beidrehen, ablaufen unter Sturmsegel, oder Trossenbuchten, beschwert mit Gewichten oder, besser, einen Seeanker ausbringen, um in brechenden Seen nicht querzuschlagen und dann zu kentern.
Nun gibt es Leute, die einmal um den Globus gesegelt sind, ohne je in mehr als 8Bft. zu geraten.
Aber soviel Glück haben die meisten, die Langstrecke segeln, nicht. Parkinson's law. Was schief gehen kann wird früher oder später schief gehen.

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